

REIZ UND RISIKO DER SELBSTSTÄNDIGKEIT
Sylvia Halat sorgt für das Glück von mehr als 1.000 Dienstnehmern aus Wien, Niederösterreich und anderen Bundesländern. Als Personalverrechnerin unterstützt sie ihre Klienten, damit am Monatsersten die Löhne und Gehälter überwiesen werden.
Eigentlich hat Sylvia Halat gar nie mit dem Gedanken gespielt, selbstständig zu sein. Über 20 Jahre lang hat sie bei Unternehmen aus der Privatwirtschaft und Steuerberatern berufliche Erfahrungen gesammelt. Nach dem Ende des letzten Dienstverhältnisses war keine adäquate Neuanstellung in Sicht. Wie sollte sich ihre Zukunft weitergestalten? Die Fragen rund um ihre Existenz haben sie sehr beschäftigt. Ein wertvoller Fingerzeig des Schicksals kam mit einem Klienten aus der früheren Kanzlei. Seine Anregung war deutlich: „Machen Sie sich doch selbstständig.“
Fixes Gehalt ade, Selbstständigkeit sei willkommen
Sylvia Halat war damals in ihren 40ern, ein Alter, in dem man nicht nur mit den Chancen des Unternehmertums liebäugelt, sondern auch die Risiken gut abwägt. Solide Angestelltenverhältnisse hatten ihr bislang Annehmlichkeiten wie fixe monatliche Gehaltszahlungen zuzüglich Urlaubs- und Weihnachtsgeld und garantierte fünf Wochen Urlaub im Jahr gebracht. In der Selbstständigkeit aber warteten Unsicherheiten – von geringen Einkünften bis hin zur Gefahr des Scheiterns.
Die Möglichkeit des Scheiterns war nicht zu gering. Nicht umsonst waren zur damaligen Zeit die selbstständigen Personalverrechner am Markt dünn gesät. Personalverrechnung ist ein hochkomplexes Aufgabengebiet. Steuerreformen und gesetzliche Änderungen verändern regelmäßig die Rahmenbedingungen, d.h. auch, dass man laufend in Fortbildung investieren muss. Neben dem Problem des riesigen Fachgebiets war da auch noch die Frage, wie Sylvia Halat Kunden gewinnt. Ab einer bestimmten Größe übernehmen die Unternehmen die Personalverrechnung selbst – an diese Zielgruppe war nicht zu denken. Und die kleineren Unternehmen waren durch ihren Steuerberater bereits versorgt. All die gewohnte Sicherheit aufgeben für eine derart ungewisse Zukunft? Ist das die richtige Entscheidung? Dieser Zwiespalt hat die eine oder andere schlaflose Nacht gefordert.
Sylvia Halat:
"Sylvia Halat war damals in ihren 40ern, ein Alter, in dem man nicht nur mit den Chancen des Unternehmertums liebäugelt, sondern auch die Risiken gut abwägt."