Software selbst updaten war gestern

April 11, 2019 - 11:44

Mag. Gerhard Duchon, Geschäftsführer einer Steuerberatungskanzlei in Wien, sprach mit Renate Benedict von dvo Software über die Vorteile der Online-Lohnverrechnung und die Digitalisierung als Generationenfrage.    

Renate Benedict: Sie haben viele Klienten auch in der Lohnverrechnung. Wie ist für Sie die Umstellung auf die monatliche Beitragsgrundlagenmeldung verlaufen?

Gerhard Duchon: Uns Steuerberatern verursacht diese Neuregelung vor allem mehr bürokratischen Aufwand. Die zuvor propagierte Vereinfachung ist also nicht eingetreten. Die Umstellung selbst verlief für uns allerdings recht unproblematisch.

Woran lag das?

Wir sind bereits vor mehreren Jahren mit der Lohnverrechnung ins dvo net:center übersiedelt, arbeiten also in diesem Bereich ausschließlich online. Die Umstellung der Lohn-Software auf die neuen Vorgaben muss gigantisch gewesen sein, für uns als Anwender war das allerdings überhaupt nicht spürbar. Wir nahmen an Informationsveranstaltungen der Krankenkasse teil, um die Hintergründe zu verstehen. Und wir profitierten von einer tollen Begleitung durch dvo, die in Seminaren unsere Mitarbeiter auf die neue Software-Anwendung vorbereitete. Eine richtige Umschulung war aber überhaupt nicht notwendig. Die Software macht die praktische Umsetzung der neuen Bestimmungen sehr einfach.

Die Online-Variante der Lohnverrechnungssoftware hat Ihnen also die Umstellung sehr erleichtert?

Ja, auf jeden Fall. Gerade in der Lohnverrechnung verändert sich laufend etwas. Da ist es enorm wichtig, dass wir uns nicht um jede Gesetzesänderung selbst kümmern und ständig eine neue Software-Version einspielen müssen. Mit der Online-Version können wir uns darauf verlassen, dass die Software im dvo net:center immer aktuell ist. Und auch um die Datensicherung müssen wir uns nicht mehr kümmern, da auch diese automatisch über das Rechenzentrum funktioniert. Was uns auch sehr entgegenkommt, ist die Tatsache, dass man mit der Online-Software von überall Zugriff auf die Daten hat. Auch wenn ich direkt beim Klienten sitze, kann ich seine aktuellen Daten einfach aufrufen.

Das eröffnet auch Möglichkeiten, im Home Office zu arbeiten ...

Wir haben derzeit drei Mitarbeiterinnen im Home Office. Ohne net:center müsste ich viel in diese Arbeitsplätze investieren. Stattdessen brauchen diese Mitarbeiterinnen nur einen PC mit Internet-Anschluss.

Wie funktioniert bei all dieser Flexibilität die interne Kommunikation in Ihrer Kanzlei?

Wir haben drei Standorte und zusätzlich drei Home Offices, sind aber trotzdem sehr gut vernetzt durch regelmäßige Meetings und regen Austausch per E-Mail und Telefon.

Wie beurteilen Sie insgesamt die Digitalisierung in Ihrer Branche?

Ich sehe uns als Steuerberater derzeit klar an einem Scheideweg: Die ältere Generation unter den Klienten hat mit der Digitalisierung weniger am Hut. Sie bringen immer noch gerne ihre Belege selbst, schätzen den persönlichen Kontakt und wollen Fragen im persönlichen Gespräch klären. Die jüngeren Klienten wollen hingegen alles elektronisch lösen und dabei alle vorhandenen Möglichkeiten ausnützen. Wir sehen sie in jedem Fall zum Jahresgespräch. Für uns bedeutet das: Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, um der jungen Klientengeneration diese elektronischen Möglichkeiten zu geben. Als Kanzlei müssen wir die Digitalisierung mitmachen, da können wir nicht einfach stehenbleiben.

Zu diesen Möglichkeiten gehört wohl auch die digitale Belegerfassung. Wie nehmen Ihre Klienten die dvo Belegbox an?

Das hat uns selbst überrascht! Vor rund einem halben Jahr haben wir 130 Klienten angeschrieben und gefragt, ob sie sich für eine digitale Belegerfassung interessieren würden. 80 davon wollten sofort damit starten! Das war für uns ein Grund, sofort die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Wir haben die Belegbox eingerichtet, die Mitarbeiter eingeschult und jetzt stellen wir langsam um. Auch Großbetriebe nehmen die Belegbox gerne an und sind froh, dass sie keine Belege mehr vorbeibringen müssen.

Kommt da nicht der persönliche Kontakt zum Klienten zu kurz?

Ich habe mich anfangs sehr wohl gefragt, ob wir den Klienten dadurch auf der persönlichen Ebene verlieren. Inzwischen bemerke ich aber, dass ich sogar mehr Beratungstermine als früher habe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Administrative gerne automatisch und elektronisch ablaufen darf, dadurch können wir uns noch mehr auf das Beratungsgespräch fokussieren. Und das bleibt immer persönlich.

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